Guillermo García Calvo hat eine lange internationale Dirigentenkarriere vorzuweisen. Er dirigierte auf bedeutenden internationalen Bühnen, wie der Deutschen Oper von Berlin, der Wiener Staatsoper oder der Pariser Oper. In seinem Heimatland Spanien trat er u.a. am Gran Teatre del Liceu von Barcelona, dem Teatro Real und dem Teatro de la Zarzuela von Madrid und an der Oper von Oviedo auf.
Sein Debut als Operndirigent gab er 2003 im Alter von 25 Jahren mit Hänsel und Gretel am Schlosstheater Schönbrunn. Im Jahre 2009 ersetzte er Daniele Gatti in einer neuen Inszenierung von Macbeth an der Wiener Staatsoper, mit der er seit 2002 eng verbunden ist. So war er u.a. verantwortlich für die musikalische Vorbereitung von über fünfzig Opern. Als Dirigent leitete er mehr als 200 Opern- und Ballettaufführungen, darunter L'elisir d'amore, Rigoletto, La fille du régiment, Il Barbiere di Siviglia, Lucia di Lammermoor, Die Zauberflöte, La Traviata, Nabucco, La Sonnambula, Coppélia, Der Nussknacker, Eugen Onegin, Don Quichotte, Giselle, Mayerling, Anna Karenina, Romeo und Julia, Schwanensee sowie die kürzlich stattgefundene Weltpremiere von Persinette.
In Spanien feierte er sein Operndebut im Jahre 2011 mit Tristan und Isolde am Teatro Campoamor von Oviedo, wo auf zwei Jahre später erstmals den Opernzyklus Der Ring des Nibelungen von Wagner aufführte.
Im Jahre 2016 trat er zum ersten Mal an der Oper von Florenz auf, wo der das Orchester Maggio Fiorentino mit einem Programm bestehend aus Werken von Enric Granados (Goyescas) und Manuel de Falla (El amor brujo) leitete. Noch im gleichen Jahr debütierte er am Palais Garnier von Paris. Darüber hinaus leitete er 2016 die „Premiere in der heutigen Zeit” der Oper Elena e Malvina von Ramón Carnicer mit dem Orquesta y Coros Nacionales de España.
Mit Beginn der Spielzeit 2017/2018 wurde er zum Generalmusikdirektor der Theater Chemnitz (Deutschland) und zum Chefdirigenten der Robert-Schumann-Philharmonie ernannt. Die Wagner-Opern haben seitdem eine zentrale Rolle im Repertoire dieses Theaters gespielt. So inszenierte er u.a. den Zyklus Der Ring des Nibelungen neu. Eine der Opern, nämlich die Götterdämmerung, erhielt 2019 den Faust für die beste Regie im Musiktheater.
Seit Januar 2020 ist Guillermo García Calvo außerdem musikalischer Direktor des Teatro de la Zarzuela von Madrid.
Neben den genannten Funktionen leitet er als Dirigent Opern und Konzerte in anderen Konzerthäusern. Hervorzuheben sei in diesem Zusammenhang seine Leitung von Siegfried (an der Oper von Oviedo), für die er mit dem Preis Ópera XXI für die besten musikalischen Leitung der Saison 2017/2018 ausgezeichnet wurde, Katiuska (am Teatro de la Zarzuela in Madrid), La Gioconda (Gran Teatre del Liceu), für die er den Preis der Opernkritiker der Amics del Liceu für die beste musikalische Leitung erhielt, L’elisir d’amore am New National Theater in Tokio oder Don Giovanni an der Pariser Oper.
Zu seinen Plänen für diese Saison gehören u.a. die Leitung von Lohengrin an der Theater Chemnitz, Farinelli von Bretón am Teatro de la Zarzuela von Madrid, Coppèlia an der Oper von Paris und Nabucco an der Wiener Staatsoper.
Guillermo García Calvo wurde 1978 in Madrid geboren. Er schloss sein Studium an der Universität für Musik in Wien mit einer Diplomarbeit zu Parsifal und einem Konzert im Großen Saal des Musikvereins, bei dem er die Ouvertüre zu Tannhäuser dirigierte, ab. Zwischen 2000 und 2002 setzte er seine Ausbildung als Assistent von Iván Fischer und dem Festival Orchester Budapest fort. Im Sommer 2007 stand er bei den Bayreuther Festspielen als musikalischer Assistent an der Seite von Christian Thielemann bei der Aufführung von Der Ring des Nibelungen.